Montag, 12. Mai 2014

*creating awareness*


Ein kleiner Zwischenbericht von mir! Wir waren die ganze Woche vom 05.Mai bis 11.Mai in Kampala zur großen “Maternal Health Week”, die von Shanti organisiert wurde. Natürlich gab es in den letzten Tagen davor immer wieder keinen Strom, sodass es gar nicht so einfach war, sich darauf vorzubereiten und alles nötige zu drucken – so läuft man dann eben drei mal unverrichteter Dinge zurück vom Copy Shop.
Ziel dieser Woche war vor allem, Bewusstsein darüber zu schaffen, wie hoch die Mütter- und Kindersterblichkeitsrate rund um Schwangerschaft und Geburt in Uganda ist, was die Ursachen dafür sind und welche Lösungsansätze es gibt. Natürlich war auch ein Ziel, das Projekt bekannter zu machen und Spenden zu sammeln.  Gesponsert wurde das ganze von einer der großen Banken in Uganda, die eine großzügige Spende an Shanti gegeben hat.
Jeden Tag kamen verschiedene Partnerorganisationen, wir haben kostenloses family planning angeboten, die Shanti Produkte verkauft und hatten eine Tombola mit wirklich guten Preisen.
In Kampala hatten wir dann auf einem Parkplatz vor einer großen Shopping Mall ein Zelt, einige Tische und Stühle und konnten dort alles aufbauen und unsere Plakate aufhängen.  
Der erste Tag war echt anstrengend. Wir haben kostenloses HIV Screening angeboten und haben die Menschenmasse kaum kontrollieren können, sodass wir den Leuten irgendwann Termine gegeben haben und niemanden mehr annehmen konnten. “It is only me, please test me!” habe ich standing gehört, wenn ich Leuten beibringen musste, dass wir keine weiteren Tests mehr machen können. Insgesamt haben wir uns aber gut aufgeteilt – ich hab die Voruntersuchung gemacht, eine Hebamme aus dem Team hat die Ergebnisse übermittelt und unser Laborassistent hat die Blutproben genommen. Leider haben sich die meisten Leute nur für den Test interessiert und sich nicht wirklich über Shanti und das Thema informiert. Viel mehr haben sie noch mehr kostenlose Sachen verlangt, wie z.B. freie Medikamente, wollten die Tombola Preise gratis mitnehmen oder meine Nummer haben. ;)
Jeden Tag hatten wir einen anderen Schwerpunkt  (HIV, family planning, pregnancy and nutrition, girl empowerment, holistic health, mother-centred care). Besonders gut war der Tag zum Thema “girl empowerment”. Wir hatten eine Gruppe von Breakdancern da, die viele Leute ins Zelt gebracht haben und haben an diesem Tag sehr viele Tombola Tickets verkauft. Es kamen auch einige Paare und vor allem Männer zum Infostand über Verhütung. Am nächsten Tag haben viele dann ihre Partnerin mitgebracht. Einige Schwangere kamen zur Vorsorge und Beratung zu mir, und viele waren einfach sehr interessiert und möchten bei Shanti ein Praktikum machen oder die Projekte unterstützen. Ingesamt war es eine echt gute und erfolgreiche Woche für Shanti! Wir sind aber auch alle erleichtert, dass es rum ist und alles einigermaßen so gelaufen ist, wie wir es geplant haben.


Jetzt bin ich wieder zurück im Dorf und zähle ehrlich gesagt die Tage bis zum Heimflug! Die Zeit wird jetzt wie im Fluge vergehen. In vier Wochen um diese Zeit bin ich schon wieder im guten alten Münster.
Am Mittwoch halte ich meinen nächsten Workshop und habe die ganze Woche Tagdienst.
Ich habe mich außerdem dazu entschieden, nicht weiter in das Krankenhaus hier zu gehen – es gibt inzwischen im Geburtshaus reichlich zu tun, und die Erfahrung dort hat mir echt gereicht.
Nächstes Wochenende geht es dann noch in den Bwindi Nationalpark, Gorillas besuchen!  Das wird bestimmt auch nochmal ganz besonders.

In Kampala habe ich während einer Boda Tour noch Bekanntschaft mit der ugandischen Polizei gemacht. Wir sind zu zweit auf einem Boda gefahren, was hier neuerdings verboten ist. Die Polizei hat uns angehalten, der Boda Fahrer ist weggefahren und wir sind mit ihm zusammen in sein “office” gegangen – ein kleines Kabuff mit einer hölzernen Bank. Wir sollten nun also 200 000 Schilling Strafe zahlen (das sind 58 Euro und hier eine ganze Menge Geld). Wenn wir die Strafe nicht zahlen, hätten wir auch die Möglichkeit, das ganze vor Gericht zu bringen (und dann 600 000 Schilling für den Prozess zu zahlen), dafür bräuchte er aber auch unsere Pässe. Letztendlich sind wir aber, nach einiger Diskussion, mit 50 000 Schilling Strafe jeweils davon gekommen. Mit dem Geld komm ich hier etwa zwei Wochen aus.
Er hat dann auch ein Blankopapier rausgeholt, auf das wir unseren Namen, Herkunftsländer und Kontaktdaten schreiben sollten. Außerdem mussten wir schreiben, dass wir hiermit versprechen, diesen Fehler nie wieder zu begehen. Einfach nur lachhaft. Natürlich wird er das Geld für sich behalten und der Zettel wird im Müll landen…

So, jetzt gibt es gleich Abendbrot. Chapati mit Gemüse :)
Auf bald!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen