Die letzten Tage waren nicht leicht für mich und voller Zweifel, ob es richtig ist und mir gut tut, was ich hier erlebe. Das erste mal in meinem Leben habe ich sowas wie Heimweh gespürt und ich lerne meine Heimat immer mehr schätzen. Ich habe mir nicht mehr die Frage gestellt, ob ich sechs oder acht Monate bleibe, sondern ob ich viel eher schon alles abbreche. Dieses Land ist so verrückt. Wie sagen so viele? Afrika – man liebt es oder hasst es, aber verstehen kann man es nicht. Der ganze Müll auf den Straßen, das Chaos, dass nichts wirklich wie erwartet funktioniert, die vielen bettelnden Kinder. Andererseits ist da eine wunderschöne Landschaft, sehr freundliche Menschen, ständiger Sonnenschein und eine Gelassenheit und Genügsamkeit, von der wir nur lernen können. Im Moment gehe ich wohl durch die Gefühle, die erstmal viele Volunteers haben, und das ist okay und wird hoffentlich besser werden. So schnell wird nicht aufgegeben und ich möchte mir auch nicht als Mantra machen, dass alles so schwierig und blöd ist, sondern versuchen, offen an die neuen Aufgaben ranzugehen.
Nach meinem ersten Monat habe ich nun meine “Placement Form” bekommen.
Es ist gut, jetzt endlich etwas zu haben, an dem ich mich orientieren kann.
Meine Aufgaben sind vor allem, die Hebammen vor Ort zu “trainieren” und “up-to-date”
zu halten. Sprich Workshops, Fortbildungen und sogar “Einzelunterricht” zu
geben. Mit dieser Rolle habe ich nicht gerechnet . Ich bin davon überzeugt,
dass die Hebammen im Geburtshaus einen guten Job machen, sehr kompetent sind
viel besser als ich wissen, was die Frauen hier vor Ort brauchen. Hier nicht
als “schlaue Weiße aus dem Westen” rüberzukommen, die den Kolleginnen nun sagt,
wie man es “richtig” macht, wird glaub ich nicht so einfach.
Ich werde es aber versuchen und meine Workshops hoffentlich so gestalten können, dass eine Diskussion entsteht und ich nicht als Lehrerin auftrete. Auch an dieser Aufgabe kann ich wachsen! Es geht vor allem darum, eine “Botschaft” rüberzubringen, so wurde es mir gesagt. Die Hebammen anzustecken mit der Leidenschaft, die ich für meinen Beruf mitbringe und ihnen Nahe zu bringen, was es bedeutet, eine Frau so zu betreuen, dass sie gestärkt und nicht traumatisiert aus der Geburt geht.
Inzwischen hatte ich auch meinen ersten Tag im Krankenhaus und habe hier zwei Frauen unter Geburt mitbetreut (haben aber beide nicht bei mir geboren). Beide konnten kein Wort Englisch, aber mit Blickkontakt und “Hand und Fuß” geht es irgendwie. Die Hebamme hat mich arbeiten lassen und man findet einen Weg, mit den Frauen umzugehen. Im Krankenhaus arbeitet man wirklich unter den einfachsten Umständen. Es fehlt hier an allem. Das Haus wird von der Regierung getragen und nur sehr spärlich mit den notwendigen Materialien versorgt. Es gibt einen Geburtsraum mit zwei Liegen, dazwischen ein Vorhang. Auf einem kleinen Tisch stehen die nötigsten Instrumente sowie eine Wasserkanne zum Hände waschen. Die Station für die Frauen ist voll und draußen warten schon die nächsten, um untersucht, betreut, beraten zu werden. Die Station hat 15 Betten, die einfach nebeneinander stehen. Hier liegen Frauen mit Wehen, nach der Geburt, mit Malaria, usw.
Alle bringen sich ihre eigenen Laken mit, und wenn kein Platz mehr da ist, liegen sie auf einer Matte zwischen den Betten. Die Familie kommt und kümmert sich um die Frauen, bringt ihnen Essen und Trinken. Sonst werden die Frauen viel allein gelassen und eben nur das Nötigste gemacht. So sieht man also überall auf der Station wehende Frauen, die einfach nur versuchen, still zu bleiben und sich bei jeder Wehe verkrampfen. Zur Untersuchung gehen sie zwischendurch in den Geburtsraum, um danach wieder allein gelassen zu werden.
Ich werde es aber versuchen und meine Workshops hoffentlich so gestalten können, dass eine Diskussion entsteht und ich nicht als Lehrerin auftrete. Auch an dieser Aufgabe kann ich wachsen! Es geht vor allem darum, eine “Botschaft” rüberzubringen, so wurde es mir gesagt. Die Hebammen anzustecken mit der Leidenschaft, die ich für meinen Beruf mitbringe und ihnen Nahe zu bringen, was es bedeutet, eine Frau so zu betreuen, dass sie gestärkt und nicht traumatisiert aus der Geburt geht.
Inzwischen hatte ich auch meinen ersten Tag im Krankenhaus und habe hier zwei Frauen unter Geburt mitbetreut (haben aber beide nicht bei mir geboren). Beide konnten kein Wort Englisch, aber mit Blickkontakt und “Hand und Fuß” geht es irgendwie. Die Hebamme hat mich arbeiten lassen und man findet einen Weg, mit den Frauen umzugehen. Im Krankenhaus arbeitet man wirklich unter den einfachsten Umständen. Es fehlt hier an allem. Das Haus wird von der Regierung getragen und nur sehr spärlich mit den notwendigen Materialien versorgt. Es gibt einen Geburtsraum mit zwei Liegen, dazwischen ein Vorhang. Auf einem kleinen Tisch stehen die nötigsten Instrumente sowie eine Wasserkanne zum Hände waschen. Die Station für die Frauen ist voll und draußen warten schon die nächsten, um untersucht, betreut, beraten zu werden. Die Station hat 15 Betten, die einfach nebeneinander stehen. Hier liegen Frauen mit Wehen, nach der Geburt, mit Malaria, usw.
Alle bringen sich ihre eigenen Laken mit, und wenn kein Platz mehr da ist, liegen sie auf einer Matte zwischen den Betten. Die Familie kommt und kümmert sich um die Frauen, bringt ihnen Essen und Trinken. Sonst werden die Frauen viel allein gelassen und eben nur das Nötigste gemacht. So sieht man also überall auf der Station wehende Frauen, die einfach nur versuchen, still zu bleiben und sich bei jeder Wehe verkrampfen. Zur Untersuchung gehen sie zwischendurch in den Geburtsraum, um danach wieder allein gelassen zu werden.
Bei Shanti ist es weiterhin ziemlich ruhig, sodass ich mir zur Aufgabe
gemacht habe, mal ein bisschen aufzuräumen. Ich hab soo viel abgelaufene Dinge
gefunden und Koffer voller Spenden, von denen die Hebammen nichts wussen oder
auch gar nicht wussten, wofür man die Dinge gebrauchen kann…
Letzte Woche dachte ich außerdem mal für einen kurzen Moment “so, das
wars!”, als ich in einem Matatu saß und es eine wirklich laute Explosion gab
und das ganze Matatu voller Rauch war.
Es war aber alles ok, nur ein Kind hatte offene Wunden im Gesicht, um die sich aber auch niemand groß gekümmert hat.
Eine der Hebamme hatte leider in der 34.SSW eine Totgeburt. Heute habe ich sie zuhause besucht, ihr eine Bauchmassage gegeben und eine “richtige Hebammennachsorge” gemacht. So viel Dankbarkeit habe ich hier bisher selten erlebt wie in diesem Moment!
Es war aber alles ok, nur ein Kind hatte offene Wunden im Gesicht, um die sich aber auch niemand groß gekümmert hat.
Eine der Hebamme hatte leider in der 34.SSW eine Totgeburt. Heute habe ich sie zuhause besucht, ihr eine Bauchmassage gegeben und eine “richtige Hebammennachsorge” gemacht. So viel Dankbarkeit habe ich hier bisher selten erlebt wie in diesem Moment!
Wir waren am Wochenende am Lake Mburo , haben Zebras gesehen und ganz viele Nilpferde und Krokodile auf einer Bootstour. Es ist so schön, jeden Tag ins Geburtshaus zu kommen und von so freundlichen, lieben Menschen begrüßt zu werden, die ich schon sehr in mein Herz geschlossen habe! Außerdem werde ich sehr gut von der Projektkoordinatorin unterstützt und das hilft mir, offener an alles ranzugehen und den Mut zu haben, es einfach zu probieren.
Ich vermiss euch! Es ist so viel wert, eine Familie und Freunde zu haben, die hinter einem stehen, egal, wie man sich entscheidet. Danke dafür! :)
Liebe Julia,
AntwortenLöschenwir wünschen dir weiterhin viel Kraft und Mut für die weitere Zeit in Afrika. Du schaffst das und wirst sicherlich noch vielen Frauen zu einer wunderbaren Geburt verhelfen. Wir denken an dich! Ein lieber Gruß aus Koblenz von Tim, Maren und Steffen
Vielen Dank ihr Lieben!
LöschenViele Grüße zurück nach Koblenz. Tim wächst und gedeiht bestimmt immernoch prächtig!