Wie gesagt. So richtig Weihnachtsstimmung wollte nicht
aufkommen, aber das ist bei 25 Grad und Sonnenschein in Uganda auch nicht so
einfach. Es waren trotzdem besondere Tage mit gutem Essen und einem sehr
schönen Nachmittag bei Shanti, an dem wir im Geburtshaus Karten spielten und
dem heftigen Tropenregen zugeschaut haben. Sogar einen kleinen
Weihnachtsspaziergang gab es, wenn man ihn so nennen will – auf staubig-roten
Wegen durch die Bananenplantagen und Felder.
Immer dabei viele Kinder, die den “Muzungu” an der Hand halten und einige Meter mit ihm laufen wollen. Nicht wegzudenken sind hier außerdem die gelben Kanister, mit denen die Menschen an den Wasserpumpen ihr Wasser besorgen und es nach Hause tragen. Am Straßenrand viele Ziegen, Kühe mit riesigen Hörnern, Hühner und kleine Shops (Bretterverschläge), die Tomaten, Bananen, Waschmittel und alles mögliche verkaufen.
Immer dabei viele Kinder, die den “Muzungu” an der Hand halten und einige Meter mit ihm laufen wollen. Nicht wegzudenken sind hier außerdem die gelben Kanister, mit denen die Menschen an den Wasserpumpen ihr Wasser besorgen und es nach Hause tragen. Am Straßenrand viele Ziegen, Kühe mit riesigen Hörnern, Hühner und kleine Shops (Bretterverschläge), die Tomaten, Bananen, Waschmittel und alles mögliche verkaufen.
Silvester habe ich ganz langweilig allein mit unserer Katze im Volunteerhouse verbracht.
Ich hätte die Möglichkeit gehabt, nach Kampala zu fahren und ins neue Jahr zu feiern, aber ehrlich gesagt hatte ich so gar keine Lust, für einen Tag mit dem Matatu zwei Stunden in die Stadt zu fahren und zwischen Hühnern und viel zu vielen Menschen in diesen kleinen, rostigen Bussen zu sitzen. Zumal ich grad am Wochenende vorher das Nachtleben in Kampala kennen gelernt habe! :)
Sogar in Kasana gab es ein kleines Feuerwerk, davon bleibt man auch hier nicht verschont. Draußen war ich aber nicht, das ist hier nachts zu gefährlich.
Am nächsten Morgen kam dann Flora, die “Traditional Birth Attendant” aus dem Geburtshaus, um mich in den Neujahrsgottesdienst der Gemeinde mitzunehmen. Traditionell ugandisch gekleidet (ja, ich hab den Spaß mal mitgemacht) ging es dann in die Kirche. Nachdem wir auf einem der vielen Plastikstühle Platz genommen haben, wurde ich erstmal von Flora der Gemeinde vorgestellt und musste mich auch selbst kurz vorstellen. Der Gottesdienst war auf Luganda, sodas sie extra neben mich jemanden zum Übersetzen gesetzt haben. Danach wurden wir vom Pastor zum Mittagessen eingeladen und sind zum “Kasana Beach” gefahren. Hätte ich nicht gedacht, dass es hier im Dorf sowas gibt – ein Restaurant mit Swimmingpool, Sauna, Dampfbad, Bar … auch, wenn ich das Dampfbad und die Sauna hier bestimmt nicht ausprobieren muss, ist so schon warm genug!
Sonst waren die letzten Tage bei Shanti eher ruhig – außer
dem Donnerstag. Nur am Donnerstag gibt es hier die Impfstoffe für die werdenden
Mütter und die Kinder, und so wird das Geburtshaus gefüllt mit Schwangeren,
kranken Kinden und Frauen, die eine Beratung zur Familienplanung brauchen. Hier
machen die Hebammen alles – impfen, Kinder behandeln, aufklären, beraten,
Frauen mit Malaria behandeln, … der Ablauf schien mir etwas chaotisch, aber
vielleicht hab ich auch einfach nur noch nicht das System dahinter begriffen,
wenn bei der einen Frau Blutdruck gemessen wird und nebenher die nächste schon
ihre Impfung bekommt. Nicht schön “eine
nach der anderen”, wie man es aus Deutschland kennt. Die Arbeitsmoral ist hier
eh etwas anders; so bin ich auch die einzige, die den Schichtbeginn um 8 Uhr
Ernst nimmt, ansonsten kommt man halt, wie man es schafft. ;)
Der Donnerstag ist auch der Tag für die “Exercises” – also Yoga für Schwangere. Ich dachte eigentlich, dass ich erstmal zuschaue, wie der Ablauf ist und was für Übungen sie mit den Frauen machen, aber plötzlich war dann ich diejenige, die mit den 13 Frauen die Übungen gemacht hat. “Teach us, Muzungu!”
Der Donnerstag ist auch der Tag für die “Exercises” – also Yoga für Schwangere. Ich dachte eigentlich, dass ich erstmal zuschaue, wie der Ablauf ist und was für Übungen sie mit den Frauen machen, aber plötzlich war dann ich diejenige, die mit den 13 Frauen die Übungen gemacht hat. “Teach us, Muzungu!”
Ein paar Meter weiter sitzen die WIGG Woman – Frauen, die sich ihren Lebensunterhalt damit verdienen, Taschen und Schmuck als “Shanti Merchandise” herzustellen.
Eines der vielen Projekte von Shanti! Im Moment laufen außerdem die Vorbereitungen für den nächsten Teen Girl Workshop. Hier kommen junge Frauen und lernen einiges zum Thema Ernährung, Gesundheit, Verhütung, etc. Außerdem lernen sie, sich selbst “Pads” zu nähen, denn sonst nehmen hier viele Frauen Zeitungspapier als Einlage, wenn sie ihre Periode haben.
Gestern dann endlich – die erste Geburt bei Shanti.
Für meine Hebammenkolleginnen und Interessierte gibt es gerne persönlich mehr Details, aber lieber nicht hier im Blog. Was ich aber hier erzählen kann: Der kleine Junge wurde direkt nach der Geburt erstmal auf die Waage gelegt und in Tücher gewickelt, sodass nichtmal die Nase frei war. Danach wurde er weggelegt, außer Reichweite der Mutter. Die wirkte aber auch nicht sonderlich interessiert an ihrem Kind. So lag das Bündel , komplett mit Stoff bedeckt, am Bettrand. Ich war immer froh, wenn das Kind mal einen Mucks von sich gegeben hat und ich durch die Tücher die Atembewegungen sehen konnte. Gab ja sonst keine Möglichkeit, zu beurteilen, wie es dem Kind geht.
Die Mutter wollte später, dass ich dem Kind einen Namen gebe. Da wurde ich aber schon drauf vorbereitet, dass die Frauen es hier als Privileg sehen, von einer Weißen betreut zu werden. Ist natürlich trotzdem eine Ehre. Der erste Name, der mir in den Sinn kam, war Daniel, und die Mutter war glücklich damit. Ich habe sie aber gefragt, was denn ihr Lieblingsname ist, und so bekam er als ersten Namen Louis und Daniel als zweiten Namen. Herzlich willkommen im Leben, junger Mann!
Es war natürlich eine Geburt unter den einfachsten Bedingungen, fern von allem Luxus, den die Frauen in Deutschland haben. Ich bin gespannt, wie die nächsten Geburten laufen werden. Ich denke, wir können viel voneinander lernen und vielleicht habe ich ja mal die Möglichkeit, meine Art von Geburtshilfe vorzustellen, die schon etwas anders ist. ;) Es ist aber ein sehr gutes Gefühl, Teil von diesem Projekt zu sein und für die Frauen und Kinder hier in Uganda ein ganz bisschen beitragen zu können.
Für meine Hebammenkolleginnen und Interessierte gibt es gerne persönlich mehr Details, aber lieber nicht hier im Blog. Was ich aber hier erzählen kann: Der kleine Junge wurde direkt nach der Geburt erstmal auf die Waage gelegt und in Tücher gewickelt, sodass nichtmal die Nase frei war. Danach wurde er weggelegt, außer Reichweite der Mutter. Die wirkte aber auch nicht sonderlich interessiert an ihrem Kind. So lag das Bündel , komplett mit Stoff bedeckt, am Bettrand. Ich war immer froh, wenn das Kind mal einen Mucks von sich gegeben hat und ich durch die Tücher die Atembewegungen sehen konnte. Gab ja sonst keine Möglichkeit, zu beurteilen, wie es dem Kind geht.
Die Mutter wollte später, dass ich dem Kind einen Namen gebe. Da wurde ich aber schon drauf vorbereitet, dass die Frauen es hier als Privileg sehen, von einer Weißen betreut zu werden. Ist natürlich trotzdem eine Ehre. Der erste Name, der mir in den Sinn kam, war Daniel, und die Mutter war glücklich damit. Ich habe sie aber gefragt, was denn ihr Lieblingsname ist, und so bekam er als ersten Namen Louis und Daniel als zweiten Namen. Herzlich willkommen im Leben, junger Mann!
Es war natürlich eine Geburt unter den einfachsten Bedingungen, fern von allem Luxus, den die Frauen in Deutschland haben. Ich bin gespannt, wie die nächsten Geburten laufen werden. Ich denke, wir können viel voneinander lernen und vielleicht habe ich ja mal die Möglichkeit, meine Art von Geburtshilfe vorzustellen, die schon etwas anders ist. ;) Es ist aber ein sehr gutes Gefühl, Teil von diesem Projekt zu sein und für die Frauen und Kinder hier in Uganda ein ganz bisschen beitragen zu können.
An meinem freien Tag habe ich versucht, endlich alles wegen
der Kreditkarte zu klären. Ich sag nur “Hummeldumm”! Dann ist dein Akku vom
Laptop und/oder Handy leer, das Internet funktioniert nicht, das Handy hat
keinen Empfang, die Shops zum Kopieren haben geschlossen, Stromausfall, das
Modem ist nicht mit dem neuen Laptop kompatibel, usw. Aber es ist inzwischen
geschafft und ich hoffe doch sehr, dass bald meine neue Kreditkarte ankommt.
“May 2014 be the best year ever for us all. May we find the strength and courage to face adversity. May our bellies and hearts remain full, and may we reach for the stars. Keep those we love close. Let us choose our path with care and foresight and be aware of where our foot falls. Reach out to those who need our support and trust. Believe in ourselves and strive to do our best in everything.”
Sally Kelly
Das wird ja die nächsten Monate ein spannender Wissensaustausch zwischen den Hebammen-Kolleginnen!
AntwortenLöschenVoll eingewickelt im Tuch ist doch gemütlich, warm und dunkel.
AntwortenLöschenRoland
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenHallo Julia:)
LöschenIch wollte dir nur eben die liebsten
Grüße schicken♥
Ich hoffe, dir geht es gut?! :)